Ulla & Fabiola

Fabiola ist eine Tochter von Ortega (Novilheiro) aus der Samarra (Ladino). Sie wurde im Februar 2010 geboren und ist seit 2015 in Deutschland.
Bereits auf der Verkaufspferde-Seite war die hübsche Graue meine Bauchgefühl-Favoritin. Aber da es diesmal ein „vernünftiges“ Nachwuchspferd werden sollte, lagen andere Kandidaten nach der Ersteinschätzung vorne. Vor Ort war dann aber glücklicherweise alles anders. Selbst meine gestrengen Kaufberaterinnen hatten rein gar nichts gegen Fabiola einzuwenden und bei mir funkelten trotz bester Vorsätze sowieso sogleich die Herzchen in den Augen, als ich sie augenklimpernd am Putzplatz stehen sah.

Wir wurden auf dem Gestüt sehr herzlich empfangen, fuhren mit dem Pickup auf die Koppeln und bekamen die Zuchthengste vorgestellt. Die Aufzuchtbedingungen und der liebevoll konsequente Umgang mit den Pferden waren mit ein Grund dafür, dass sich die feurige „Lola“ Ende Oktober 2015 schließlich auf die Reise nach Heidelberg machte.

Lola ist stets bemüht, ihrer Rolle als artiger und nobler Lusitano gerecht zu werden. Da in ihrem Körper aber auch noch ein Scherzkeks wohnt, und ein kleiner grüner Hulk, gelingt das nicht immer ganz so gut. Der Scherzkeks ist echt witzig, den habe ich durchaus gefördert, der Hulk hingegen ist ihr sehr peinlich, den versuchen wir nicht zu entfesseln. Als waschechtes Teufelshörner-Pferd rangiert sie schon etwas zwischen Genie und Wahnsinn, glücklicherweise ist sie extrem süß und anhänglich. Mein „Fräulein Krawallitano“ ist unglaublich verschmust und menschenbezogen, achtsam und außerordentlich leistungsbereit. Meine Trainerin bezeichnet sie gerne als Präzisionswaffe, die sicherlich noch viel mehr könnte, als ich mitzumachen fähig bin. So lange ich mich aber nicht allzu dämlich anstelle, sieht sie mir das großmütig nach.

Fünfeinhalb ereignisreiche Jahre mit Höhen und Tiefen liegen hinter uns, ich möchte keinen Tag missen. Hoffentlich werde ich als gut konditionierter Stutenbesitz(er) noch viele Jahre jeden Morgen mit einem dem Ultraschall-Bereich nahen Kriegsschrei begrüßt.