Als wir 2019 das erste Mal auf La Perla waren, war ich noch weit weg von dem Gedanken mir ein Pferd zu kaufen und trotzdem sagte ich: „Wenn ich irgendwann mal ein Pferd haben werde, dann nur von hier!“ Diese Pferde waren anders als alles, was ich zuvor gesehen hatte. Leonie, diese Landschaft, alles war magisch. Ich war vollkommen mit dem La Perla Virus infiziert. Von der ersten Sekunde.
2021 schrieb ich Leonie, dass ich darüber nachdenke ein Pferd von ihr zu kaufen, erzählte von unserer Situation (ich Wiedereinsteigerin, Freya, meine jüngste Tochter damals erst 11). Leonie schickte mir ein paar Fotos von Pferden, die evtl. in Frage kommen würden. Ich hatte sofort Gänsehaut, da ich eine Stute auf den Bildern wiederentdeckte, die uns bei unserem Besuch begrüßt hatte und so ziemlich auf jedem Foto war, das wir damals gemacht hatten.
Wir beschloßen im März 2022 hin zu fahren und uns diese Stute und die anderen Pferde anzusehen. Leider bekamen wir Corona und mussten unseren Besuch auf Mai verschieben.
1 Woche bevor wir hinflogen war die Stute verkauft…
Als wir dann auf la Perla ankamen, waren wir wahnsinnig traurig, beschloßen aber unsere Herzen wieder auf zu machen und zu schauen wer uns über den Weg läuft. Freya machte riesige Augen, denn da lief Libanés vorbei. Sie erkannte ihn sofort, denn sie hatte ihn auf der Internetseite schon vor Jahren gesehen und sich sofort in dieses Pferd verliebt. Freya wollte kein anderes Pferd mehr sehen. Nur noch ihn, vom Wesen war er perfekt. Mir gefiel der Gedanke, dass dies doch noch eine magische Geschichte sein könnte. Nur war er eigentlich zu klein für mich. Wir waren schon soweit ihn zu kaufen, wollten aber zuhause nochmal alles überdenken.
Zuhause hatte ich plötzlich Zweifel, weil meine Tochter vermutlich auch groß werden wird. Also beschloss ich, mit dem Kopf zu entscheiden und ihn nicht zu kaufen. Ehrlich gesagt war es die schwerste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Wir haben tagelang geweint und ich weiß immer noch nicht, ob es richtig war.
Leonie war verständnisvoll und wir überlegten weiter. Damals standen noch zwei Perlen in Deutschland und die wollten wir uns nochmal anschauen. Leonie sagte zwar, sie wären nicht ihre erste Wahl für uns, aber wir müssten einfach schauen, ob es passt. Als wir bei Alina ankamen, wo die beiden standen, war der eine schon verkauft und so konnten wir uns nur noch für oder gegen Mimoso entscheiden.
Was mich da anschaute, waren zwei interessierte, lustige Augen. Was ich sah, war eine Aufgabe. Mir war sofort klar, dass er unfassbar fein war. Aber seine Zugewandtheit hat mich sehr berührt. Freya hat mit ihm ein bisschen Freiarbeit auf dem Reitplatz gemacht und er wich ihr nicht von der Seite, wollte verstehen, was sie ihm sagte. Das hat mich sehr berührt. Ich glaube nicht an Zufälle und irgendetwas sagte mir, aus irgendeinem Grund sind wir nun hier und ich soll mutig sein und uns dieses Pferd zutrauen.
Im Juli 2022 ist Mimoso zu uns nach Hamburg gekommen. Bei allen Schwierigkeiten, die uns bis jetzt auf unserer gemeinsamen Reise begegneten, überwog sein unbändiger Wille uns zu verstehen. Mein „kleiner Professor“ musste erst mal lernen mit uns „Freizeitreitern“ klar zu kommen. Er ist wahnsinnig neugierig, will mutig sein und ist immer freundlich. Wenn ihm etwas missfällt, sagt er es deutlich, ist aber auch bereit sich einzulassen, wenn wir ihm zuhören und die Zeit geben, die er braucht. Er ist der beste Ansporn zu lernen und uns weiter zu entwickeln. Und er dankt es einem mit einem unermüdlichen Arbeitswillen.
Wenn wir kommen, brummelt er uns an, dann sind Weide oder Spielkumpels vergessen und er kommt ohne Halfter mit uns raus.
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass all die wunderbaren La Perla-Pferde, die es hätten sein können und nicht geworden sind, uns zu Mimoso geführt haben, dem besten Pferd, dass ich mir hätte vorstellen können. Wir haben jetzt schon so viel gelernt. Voneinander und miteinander. Ich bin sehr gespannt was noch kommt!